Samstag, Juli 29, 2006

Mythos Israelische Kampfjets vs Zivilisten und UNIFIL

In diesen Tagen mehrt sich die Kritk an den Israelischen Streitkräften insbesondere an der Israelischen Luftwaffe (IAF) in ihrem Vorgehen gegen feindliche Bedrohungen, vor allem aus dem Libanon. Worüber reden wir? Wir sprechen von einer der modernsten Luftwaffen der Welt, ausgerüstet mit bewaffneten Drohnen (UCAV), über F-15 und F-16 Kampfjets eigener Modifikation, Kampfhubschrauber AH-64 Apache, bunkerbrechenden lasergelenkten Bomben und Raketen.

Rückblick Zweiter Weltkrieg:
Coventry: 14. November 1940 - 572 offizielle Opfer
Rotterdam: 14. Mai 1940 - über 900 offizielle Opfer
Hamburg: 24. - 28. Juli 1945 - über 45.000 offizielle Opfer
Dresden: 13.-15. Februar 1945 - über 45.000 offizielle Opfer

Schon im zweiten Weltkrieg war es also mit relativ ungenauer und altertümlicher Technik möglich, innerhalb kürzester Zeit Städte in Schutt und Asche zu legen und tausende von Menschen zu töten.

Ja aber...! Natürlich kann einer modernen Luftwaffe mit punktgenauen Treffermöglichkeiten unterstellt werden, dass sie ihre ausgewählten Ziele effizient bekämpft und ihre Treffer gezielt dort landet, wo man sie haben will. Sterben dabei Unschuldige, suggeriert das sofort einen Vorsatz.

Zur Gegenwart:
Schwerste pausenlose Angriffe der Israelischen Luftwaffe haben in dem Zeitraum von 14 Tagen lediglich 400 Opfer gefordert. Der Gegner spricht von 600. Also, 14 tägiger Einsatz modernster präziser Waffentechnik aus der Luft brachte ein Ergebnis von max. 600 Opfern.

Das bedeutet, entweder, die Israelische Luftwaffe kann mit ihren modernsten Waffensystemen nicht umgehen und erzielt daher keine Wirkung oder aber die Angriffe galten nicht der Zivilbevölkerung sondern strategischen militärischen Zielen sowie Infrastruktur und der unterstellte Vorsatz, nämlich gezielt gegen Zivilisten vorzugehen, entfällt.

Beispiel:
Das Video der Einschläge auf den Landebahnen des Beirut Rafic Hariri International Airports verdeutlicht, dass die Krater mittig auf den Pisten und genau in Höhe der einmündenden Rollwege sitzen. Damit wird die Runway nicht nur für landende oder startende Flugzeuge unbrauchbar, es kann auch erst gar kein Flugzeug auf die Piste rollen. Die Bomben wurden also mit äusserster Präzision und sehr durchdacht plaziert. Damit kann man der IAF unterstellen, dass sie weiss was sie tut.

Israel hat also eine der modernsten Luftwaffen der Welt, die sehr präzise operiert, deren Angriffe jedoch im Gegenzug verhältnismässig wenig Opfer fordern.

Ja aber ...! Natürlich ist die Planung und Theorie die eine Seite. Der Kampfeinsatz unter Feindkontakt bei eventuell nicht vorhersehbaren meteorologischen Bedingungen oder eines menschlichen Fehlers und nicht zuletzt die vom Gegner gewählte Position sind alles Einflussfaktoren auf die Genauigkeit und Auswirkung auf Unbeteiligte. Diese Einflüsse lassen jedoch ebenfalls nicht auf einen Vorsatz schliessen.

Wenn die IAF also tatsächlich gezielt gegen Zivilpersonen oder UN-Beobachter vorgehen würde, dann wären die Opfer um ein Vielfaches höher.

Damit dürfte der Mythos "Die IAF greift Zivilisten und UNIFIL-Beobachter gezielt an" total zerstört sein.

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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wenn ich diesen Beitrag so lese, dann scheint es mir, als hätte ich mich bei unserer ersten Begegnung (http://sascha.geekheim.de/?p=170#comments) in dir getäuscht. Das freut mich.