Bruno: Schiessbefehl in Bayern statt Luftaufklärung

Bruno alias "JJ1" wurde feige hinterrücks hingerichtet. Der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) befahl den scharfen Schuss und trifft damit nicht nur Bruno sondern auch den italienischen Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio sowie Millionen Tierliebende mitten ins Herz. Dabei gab es Alternativen, so sicher, wie das Amen in der Kirche. Welche? Natürlich, die Luftfahrt! Hubschrauber des Bundesgrenzschutz überwachen Nachts mit modernsten Infrarotkameras die Grenzgebiete und entdecken illegale Einwanderer. Tornado-Kampfjets der Bundeswehr finden vermisste Kinder und Menschen in Hochwassergebieten. Unbemannte Aufklärungsdrohnen jagen unsere unliebsamen Artgenossen und stellen Bilder in höchster Auflösung aller Spektren zur Verfügung. Und da will uns die Politik in ihrer gesamten Beschränktheit tatsächlich erzählen, dass es gerade in Bayern, eine der High-Tech-Hochburgen der Luft- und Raumfahrt (Oberpfaffenhofen, Manching), keine Alternative zum scharfen Schuss gab? Keine billige vielleicht. Jedoch gehörte Bruno nicht dem deutschen Staat, schon gar nicht Bayern sondern Italien und Bruno fällt unter das Artenschutzgesetz. Nochmal! Braunbären sind immernoch vom Aussterben bedroht! Dass Bruno mehr Angst vor Menschen hatte, als diese vor ihm, beweisen die Tatsachen, dass Wanderer hinter ihm her liefen und seelenruhig Fotos machten. Ja Bruno lief sogar vor Kühen weg. Wer einen wehrlosen Jungbären hinterrücks erschiessen lässt, stellt sich in unserer modernen Gesellschaft das Armutszeugnis vor dem "Herrn" aus. Pfui!!! Und dem unglücklichen Jäger sei gesagt, "Echte Kerle" treten einem Bären nur mit dem Dolche bewaffnet entgegen, die Flinte ist in dem Fall etwas für Schulmädchen.

via Die Zeit und Martin Hagen

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