Bockspringen ist ein altes Kinderspiel. Ein Kind bückt sich, Beine auseinander und stützt beide Hände auf die Knie. Das nächste Kind nimmt dahinter Anlauf und springt über das vordere, wobei es die Hände auf dessen Rücken stützt. Und immer so weiter.
So ähnlich funktioniert der Konkurrenzkampf zwischen den Flugzeugherstellern, auf Neudeutsch Leapfrog genannt. Im Flugzeugbau geht es nicht vorrangig darum, wer möglichst viele Flugzeuge am billigsten, sondern wer ein Flugzeug mit besseren technischen und wirtschaftlichen Eigenschaften sowie mehr Komfort anbietet. Einmal hat Airbus die Nase vorn und dann springt Boeing mit seiner nächsten Entwicklung über Airbus hinweg und danach wieder Airbus über Boeing usw.. Damit wird die Entwicklung vorangetrieben, die Hersteller verdienen und die Fluggäste profitieren davon. Scheint ganz einfach, ist es jedoch nicht. Für die Unternehmen kommt es beim Bockspringen darauf an, genau den richtigen Zeitpunkt mit einem ausreichend grossen technischen Vorsprung zu treffen. Wer zu spät zum Sprung ansetzt oder nicht wertvollere Technologie anbietet, überholt den anderen nicht. Der Verkauf bricht weg.
Genau das droht im Moment Airbus. Boeing liegt mit der Entwicklung eines effizienten komfortablen Flugzeuges aus Verbundfaserwerkstoffen vorn. Der 787 Dreamliner soll schon in 2007 in der Luft sein und 2008 seinen Dienst antreten. Airbus gab Anfang des Jahres 2006 bekannt, seine Forschungen in der Verbundfasertechnologie zu intensivieren, um leichtere Flugzeuge zu bauen. Nun soll der A350 neugestaltet werden. Nehmen wir an, Airbus gibt ihm sogar einen Rumpf aus Verbundfaserwerkstoffen. Das Unternehmen rechnet jedoch mit der Indienststellung frühestens 2012. Das sind vier Jahre hinter dem Dreamliner. Zudem kommt noch hinzu, dass der A320 ebenfalls erneuert werden soll. Könnte sein, dass Airbus dies ebenfalls bis 2012 schafft. Europas Flugzeugbauer bietet also erst vier Jahre nach der Indienststellung von Boeings 787 Dreamliner zwei Flugzeuge an, die gerade mal ebenbürtig sein werden, so der heutige Erkenntnisstand. Was sollte nun die Kunden bewegen, auf den A370 und den neuen A320 Enhanced, also die sogenannten "Me-Too-Airplanes", zu warten?
Fazit:
Bockspringen ist im Flugzeugbau eher kein Kinderspiel. Und nebenbei, auf welche Ideen amerikanische Manager so kommen! ;)
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Technorati Tags: Bockspringen, Boeing, Boeing-787-Dreamliner, Airbus, A370, A350, A320, A320-Enhanced, Kinderspiel, Leapfrog, Verkauf, Me-Too-Airplane
So ähnlich funktioniert der Konkurrenzkampf zwischen den Flugzeugherstellern, auf Neudeutsch Leapfrog genannt. Im Flugzeugbau geht es nicht vorrangig darum, wer möglichst viele Flugzeuge am billigsten, sondern wer ein Flugzeug mit besseren technischen und wirtschaftlichen Eigenschaften sowie mehr Komfort anbietet. Einmal hat Airbus die Nase vorn und dann springt Boeing mit seiner nächsten Entwicklung über Airbus hinweg und danach wieder Airbus über Boeing usw.. Damit wird die Entwicklung vorangetrieben, die Hersteller verdienen und die Fluggäste profitieren davon. Scheint ganz einfach, ist es jedoch nicht. Für die Unternehmen kommt es beim Bockspringen darauf an, genau den richtigen Zeitpunkt mit einem ausreichend grossen technischen Vorsprung zu treffen. Wer zu spät zum Sprung ansetzt oder nicht wertvollere Technologie anbietet, überholt den anderen nicht. Der Verkauf bricht weg.
Genau das droht im Moment Airbus. Boeing liegt mit der Entwicklung eines effizienten komfortablen Flugzeuges aus Verbundfaserwerkstoffen vorn. Der 787 Dreamliner soll schon in 2007 in der Luft sein und 2008 seinen Dienst antreten. Airbus gab Anfang des Jahres 2006 bekannt, seine Forschungen in der Verbundfasertechnologie zu intensivieren, um leichtere Flugzeuge zu bauen. Nun soll der A350 neugestaltet werden. Nehmen wir an, Airbus gibt ihm sogar einen Rumpf aus Verbundfaserwerkstoffen. Das Unternehmen rechnet jedoch mit der Indienststellung frühestens 2012. Das sind vier Jahre hinter dem Dreamliner. Zudem kommt noch hinzu, dass der A320 ebenfalls erneuert werden soll. Könnte sein, dass Airbus dies ebenfalls bis 2012 schafft. Europas Flugzeugbauer bietet also erst vier Jahre nach der Indienststellung von Boeings 787 Dreamliner zwei Flugzeuge an, die gerade mal ebenbürtig sein werden, so der heutige Erkenntnisstand. Was sollte nun die Kunden bewegen, auf den A370 und den neuen A320 Enhanced, also die sogenannten "Me-Too-Airplanes", zu warten?
Fazit:
Bockspringen ist im Flugzeugbau eher kein Kinderspiel. Und nebenbei, auf welche Ideen amerikanische Manager so kommen! ;)
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