RADAR-Gigant im Dienste der NATO?
Wie Spiegel Online meldet, hat Präsident Putin im Streit um die geplante Raketenabwehr Präsident Bush vorgeschlagen, gemeinsam die RADAR-Station in Aserbaidschan zu nutzen. Bush zeigt Interesse und die USA werden das Angebot prüfen. Die Regierung von Aserbaidschan wäre einverstanden.
Dann prüfen wir mal. Russland würde damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen behält Russland die Kontrolle über den Einsatz, was seiner Sicherheit dient. Zum anderen käme eine Vermarktung den russischen und aserbaidschanischen Haushalten zu Gute.
Die RADAR-Station befindet sich im Raum Gabala (Qabala), rund 300 Kilometer westlich von Baku. 1984 gebaut, gehört sie heute Aserbaidschan und wurde seit 2002 bis ins Jahr 2012 an Russland verleast. Die Station hat eine Reichweite von 6.000 Kilometern bei einer maximalen Sendeleistung von 350 Megawatt. Damit deckt sie den Mittleren und Fernen Osten bis Australien sowie Teile Afrikas und des Atlantik ab. Mit diesem Frühwarnradar, welches bis heute seines Gleichen sucht, lassen sich bei hoher Genauigkeit ballistische Raketen und andere Flugkörper verfolgen. Das Gabala-RADAR spielt in der russischen südlichen Luftaufklärung eine Schlüsselrolle. Es überwacht Geschwindigkeit, Grösse des Gefechtskopfes, Start-Region, Flugbahn und Ziel von Flugkörpern. Die Informationen werden automatisch direkt an das Verteidigungsministerium in Moskau und an den russischen Präsidenten persönlich geliefert. Das Service-Personal der Station soll eine Stärke von 1.400 Mann haben.
Die russische RADAR-Technik gilt als effizient, im Kampf erprobt und sehr zuverlässig.
Der Vorteil der USA liegt auf der Hand. Die Station in Gabala existiert. Kosten für Neubau entfielen. Eine Übereinkunft beider Grossmächte würde Vertrauen schaffen. Aufgrund des strategischen Standortes nahe der iranischen Grenze erhöhte sich die Vorwarnzeit zu Gunsten USA und NATO erheblich.
Die RADAR-Station steht aber auch heftig in der Kritik von Umweltschützern. Aufgrund ihrer hohen Sendeleistung wurde die Umwelt erheblich geschädigt. Tausende von Bäumen trockneten durch die Strahlung aus und der Kühlwasserverbrauch von 300 bis 400 Kubikmetern pro Stunde schädigt Grundwasser und umliegende Flüsse. Die Verschmutzung wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung aus, wie Studien im Auftrag der aserbaidschanischen Regierung ergaben.
Technorati Tags: RADAR, Qabala, Gabala, Aserbaidschan, Raketenabwehr, USA, Russland, Umwelt
Wie Spiegel Online meldet, hat Präsident Putin im Streit um die geplante Raketenabwehr Präsident Bush vorgeschlagen, gemeinsam die RADAR-Station in Aserbaidschan zu nutzen. Bush zeigt Interesse und die USA werden das Angebot prüfen. Die Regierung von Aserbaidschan wäre einverstanden.
Dann prüfen wir mal. Russland würde damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen behält Russland die Kontrolle über den Einsatz, was seiner Sicherheit dient. Zum anderen käme eine Vermarktung den russischen und aserbaidschanischen Haushalten zu Gute.
Die RADAR-Station befindet sich im Raum Gabala (Qabala), rund 300 Kilometer westlich von Baku. 1984 gebaut, gehört sie heute Aserbaidschan und wurde seit 2002 bis ins Jahr 2012 an Russland verleast. Die Station hat eine Reichweite von 6.000 Kilometern bei einer maximalen Sendeleistung von 350 Megawatt. Damit deckt sie den Mittleren und Fernen Osten bis Australien sowie Teile Afrikas und des Atlantik ab. Mit diesem Frühwarnradar, welches bis heute seines Gleichen sucht, lassen sich bei hoher Genauigkeit ballistische Raketen und andere Flugkörper verfolgen. Das Gabala-RADAR spielt in der russischen südlichen Luftaufklärung eine Schlüsselrolle. Es überwacht Geschwindigkeit, Grösse des Gefechtskopfes, Start-Region, Flugbahn und Ziel von Flugkörpern. Die Informationen werden automatisch direkt an das Verteidigungsministerium in Moskau und an den russischen Präsidenten persönlich geliefert. Das Service-Personal der Station soll eine Stärke von 1.400 Mann haben.
Die russische RADAR-Technik gilt als effizient, im Kampf erprobt und sehr zuverlässig.
Der Vorteil der USA liegt auf der Hand. Die Station in Gabala existiert. Kosten für Neubau entfielen. Eine Übereinkunft beider Grossmächte würde Vertrauen schaffen. Aufgrund des strategischen Standortes nahe der iranischen Grenze erhöhte sich die Vorwarnzeit zu Gunsten USA und NATO erheblich.
Die RADAR-Station steht aber auch heftig in der Kritik von Umweltschützern. Aufgrund ihrer hohen Sendeleistung wurde die Umwelt erheblich geschädigt. Tausende von Bäumen trockneten durch die Strahlung aus und der Kühlwasserverbrauch von 300 bis 400 Kubikmetern pro Stunde schädigt Grundwasser und umliegende Flüsse. Die Verschmutzung wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung aus, wie Studien im Auftrag der aserbaidschanischen Regierung ergaben.
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1 Kommentar:
War auch überrascht, als ich das gehört/-lesen habe. Den amerikanischen Hardlinern in der US-Regierung dürften sich beim Vorschlag, sich eine Radarstation mit den Russen zu teilen eher die Haare sträuben :-)
Bin gespannt was die sich noch einfallen lassen.
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