Montag, September 05, 2005

Glossar - R

Radar
Radar - Radio Detecting And Ranging; Gerät zur Erfassung entfernter Objekte durch Reflektion elektromagnetischer Wellen von deren Flächen. Als erste integrierten die Briten das Radar in ihre Militärverteidigung, und sein Wert während der Luftschlacht um England war enorm. Heute ist Radar das Hauptmittel der Flugsicherung. Manche Luftfahrzeuge haben auch Wetterradar, das mit Gewittern einhergehenden Niederschlag und Windscherungen sowie andere Gefahren erfassen soll.

Radarhöhe
Die durch Radar oder Radarhöhenmesser bestimmte Höhe eines Luftfahrzeugs. Sie ist die tatsächliche Entfernung zwischen einem Luftfahrzeug und dem Boden bzw. der Wasserfläche unter ihm.

Radarsondenbeobachtung
Wetterbeobachtung, bei der Winde bestimmt werden. Hierbei wird ein Ziel, das an einem Ballon hängt, mit Radar verfolgt.

Radial
Ein Strahl, der von einer VOR-Station ausgestrahlt wird. Insgesamt werden 360 Strahlen, pro Grad eines Kreises einer, von einer VOR-Station gesendet. Um einen bestimmten Kurs einzuschlagen, stellt der Pilot die entsprechende VOR-Station ein und wählt einen zu fliegenden Radial. Ein Anzeiger im Cockpit mit der Bezeichnung
OBI (Automatischer Azimutanzeiger) gibt die Luftfahrzeugposition bezüglich dieses Radials an.

Raueis
Weiße oder milchige, undurchsichtige, körnige Eisablagerungen, die sich durch schnelles Gefrieren von unterkühlten Wassertröpfchen auf ungeschützten Luftfahrzeugteilen bilden. Rauheis bildet sich, wenn die Wassertropfen klein sind, meist in stratusförmigen Wolken oder leichtem Nieselregen. Der nach dem ersten Aufprall zurückbleibende flüssige Teil gefriert, bevor der Tropfen sich über die Luftfahrzeughaut ausbreitet. Die kleinen gefrorenen Tröpfchen schließen Luft zwischen sich ein, was dem Eis ein milchiges Aussehen verleiht. Rauheis ist leichter als Klareis, doch seine ungleichmäßige Form und rauhe Oberfläche verringern schnell den Wirkungsgrad von Tragflügeln.

Rechtweisend Nord
Ein Steuerkurs bzw. Kurs, der direkt auf den geographisch Nordpol der Erde weist. Der magnetische Nordpol der Erde stimmt nicht mit dem geographisch Nordpol überein, daher werden Linien auf einer Karte üblicherweise in Beziehung zu Linien geografischer Länge gesetzt, die rechtweisend Nord angeben. Um Navigationsprobleme zu lösen, rechnen Piloten rechtweisende Steuerkurse und Kurse in magnetische Steuerkurse bzw. Kurse um, die sie dann mit Hilfe des Kompasses fliegen können. Der Unterschied zwischen rechtweisend Nord und magnetisch Nord wird als "Deklination" oder "Mißweisung" bezeichnet. Der tatsächliche Wert der Mißweisung hängt von Ihrem Standort ab. Viele Wetterberichte und -vorhersagen geben die Windrichtung in bezug auf rechtweisend Nord an.

Reisegeschwindigkeit
Durchschnittsgeschwindigkeit eines Luftfahrzeugs bei geradem Horizontalflug und normaler Gashebelstellung.

Relative Luftfeuchtigkeit
Meist in Prozent angegebenes Verhältnis zwischen der in der Luft vorhandenen Wassermenge und der Maximalmenge, die bei einer bestimmten Temperatur vorhanden sein könnte. Warmluft kann mehr Wasserdampf enthalten als Kaltluft. Wenn die Temperatur ansteigt und die Wasserdampfmenge in der Luft konstant bleibt, dann sinkt die relative Luftfeuchtigkeit. Sinkt die Temperatur bei konstanter Wasserdampfmenge in der Luft, steigt die relative Luftfeuchtigkeit. Luft mit 100% relativer Luftfeuchtigkeit ist gesättigt. Die Temperatur, bei der die Luft 100% relative Luftfeuchtigkeit erreicht, heißt Taupunkt.

Ringelpietz
Gefährliche, unkontrollierte, scharfe Drehung, meist während des Ausrollens nach der Landung oder beim Rollen. Ein Ringelpietz führt oft zu einer Drehung von über 90°, wobei häufig ein Flügel den Boden berührt. Flugzeuge mit Spornrädern (Spornradfahrwerk) sind höchst anfällig für diese Art Verlust der Kontrolle, da der Schwerpunkt bei diesen Flugzeugen hinter dem Hauptfahrwerk liegt.

Rolle
Drehung um die Luftfahrzeuglängsachse. Der Pilot steuert die Rollbewegung bzw. die Schräglage der Flügel mit den Querrudern. Eine Rolle ist ein Kunstflugmanöver, bei dem sich das Luftfahrzeug ganz um seine Längsachse dreht.

Rollen auf dem Rollfeld
Ein Luftfahrzeug aus eigener Kraft am Boden bewegen.

Rollen beim Start
Teil des Starts, bei dem das Flugzeug auf der Startbahn beschleunigt.

Rotieren
Anziehen des Steuerhorns bzw. Steuerknüppels, um die Flugzeugnase während des Rollens beim Start hochzunehmen.

Rotodome
Rotierende Antenne auf Luftraumüberwachungs-Flugzeugen, z.B. AWACS

Rotorwolke
Turbulente Wolkenformation an der Leeseite einiger großer Gebirgsbarrieren. Die Luft in der Wolke dreht um eine Achse parallel zum Gebirgszug. Die Wolke läßt auf eventuelle, heftige Turbulenzen schließen.

Rumpf
Luftfahrzeugkorpus, der die Crew und die Passagiere bzw. die Ladung aufnimmt.

Rutschen nach außen
Kurve, bei der die Kurvendrehgeschwindigkeit zu hoch für die
Querneigung ist. Beim Rutschen nach außen bewegt sich die Kugel unten am Wendeanzeiger zur Kurvenaußenseite. Um das Rutschen zu korrigieren, vergrößert der Pilot die Querneigung mit den Querrudern, verringert den Druck auf das Seitenruder oder führt beide Manöver in Richtung der Kurve aus.

Rutschen nach innen
Kurve, bei der die Kurvendrehgeschwindigkeit zu niedrig für die
Querneigung ist, auch Slippen genannt. Beim Rutschen nach innen bewegt sich die Kugel unten am Wendeanzeiger zur Kurveninnenseite. Um das Rutschen nach innen zu korrigieren, verringert der Pilot die Querneigung mit den Querrudern, erhöht den Druck auf das Seitenruder oder führt beide Manöver in Richtung der Kurve aus. Piloten nutzen auch Seitenneigung und Seitengleitflug, um Seitenwind bei Landungen auszugleichen oder die Sinkrate eines Flugzeugs ohne Erhöhung der Eigengeschwindigkeit zu vergrößern.