Montag, September 05, 2005

Glossar - M

Mach
Einheit der Schallgeschwindigkeit. Sie ist abhängig von Dichte und Temperatur des jeweiligen betrachteten Mediums. In der Luft und auf Meereshöhe beträgt die Schallgeschwindigkeit etwa 1.226 km/h, am unteren Rand der Troposphäre entspricht Mach 1 etwa 1.062 km/h. Über der Tropopause, in etwa 36.000 Fuß (11.000 m), bleibt die Schallgeschwindigkeit konstant.

Mach, Ernst
1838-1916. Österreichischer Physiker und Parlamentsmitglied. Seine Schriften über empirische Methodenlehre und seine Theorien über Gespür und Wahrnehmung begründeten das Studium der Wissenschaftsphilosophie. Seine Arbeiten in Ballistik und über die Messung der Schallgeschwindigkeit waren besonders für den Zweig der Aerodynamik, der sich mit Überschallflug beschäftigt, von großer Bedeutung.

Machzahl
Verhältnis der Luftfahrzeuggeschwindigkeit zur Schallgeschwindigkeit. Benannt nach dem österreichischen Physiker Ernst Mach.

Magnetische Mißweisung
Winkel zwischen geographisch und magnetisch Nord, d. h., der Winkel zwischen geographischem und magnetischem Nordpol wird von einem Punkt auf der Erde gemessen. Zum Festlegen des mißweisenden Kurses zwischen zwei Punkten auf der Erdoberfläche muß ein Pilot den rechtweisenden Kurs bestimmen - den Winkel zwischen einer auf der Karte gezogenen Linie und Längengradlinien. Dann wird die Mißweisung an Punkten dieses Kurses addiert oder subtrahiert.

Magnetkompaß
Gerät zur Bestimmung der Richtung relativ zum Magnetfeld der Erde.

Magnetzünder
Gerät, das durch Rotation eines Magneten elektrischen Strom erzeugt. In Flugzeugmotoren dreht die Kurbelwelle die Magnetzünder, die elektrische Energie zum Zünden der Zündkerzen liefern. Diese Anordnung gewährleistet, daß die Zündkerzen auch bei Ausfall der Batterie und des elektrischen Systems des Flugzeugs zünden. Zertifizierte Flugzeugmotoren haben gewöhnlich zwei Garnituren Magnetzünder, um eine zusätzliche Absicherung zu gewährleisten.

Mammatokumulus
Kumulonimbuswolke mit hängenden Ausstülpungen wie Beutel, Gehänge oder Euter an der Wolkenunterseite. Sie deutet im allgemeinen auf schwere Turbulenzen hin.

Manövriergeschwindigkeit (VA)
Maximalgeschwindigkeit, bei der der Pilot die volle, abrupte Steuerbewegung ausführen kann, ohne übermäßige G-Kräfte zu erzeugen, die das Luftfahrzeug beschädigen könnten; es ist also die Geschwindigkeit, bei der man ein Luftfahrzeug noch sicher überziehen kann. Manövriergeschwindigkeit nutzen Piloten beim Fliegen durch Turbulenzen. Die Manövriergeschwindigkeit, abgekürzt VA, ist auf dem Fahrtmesser (Geschwindigkeitsmesser) nicht markiert.

Mantelstromtriebwerk
Ein Strahltriebwerk, bei dem der größte Teil der Luft, die ins Triebwerk gelangt, von einem großen Gebläse beschleunigt wird und an der Triebwerksbrennkammer vorbeifließt. Mantelstromtriebwerke haben weithin die Düsentriebwerke ersetzt, bei denen der größte Teil der Luft, die ins Triebwerk gelangt, durch die Brennkammer fließt. Mantelstromtriebwerke haben einen viel höheren Wirkungsgrad und sind bedeutend leiser als Düsentriebwerke. (siehe auch Düsentriebwerk)

Markierungsfunkfeuer
Niedrigleistungs-Leitstrahlsender, die bestimmte Positionen entlang eines Instrumentenanflugs kennzeichnen, meistens ILS. Ein ILS hat in der Regel wenigstens zwei Markierungsfunkfeuer. Der äußere Markierer (ÄM) gibt gewöhnlich den Punkt an, an dem ein Luftfahrzeug den elektronischen Gleitweg auffängt, und sendet drei Striche im Morsealphabet. Auf dem Instrumentenbrett wird der ÄM durch ein blaues Licht angezeigt. Der mittlere Markierer (MM) gibt eine Position von etwa 3.500 Fuß (1.067 m) von der Landebahnschwelle an. Er markiert auch den Punkt, an dem sich ein Luftfahrzeug etwa 200 Fuß (61 m) über der Landebahn-Aufsetzzonenhöhe befindet. Der MM sendet einen Code in der Form "Punkt-Strich-Punkt-Strich" und wird im Cockpit durch ein orangefarbenes Licht angezeigt.

Manche ILS haben auch einen inneren Markierer (IM), der den Punkt angibt, an dem ein Luftfahrzeug auf dem richtigen Gleitweg die Entscheidungshöhe erreicht. Der innere Markierer sendet einen schnellen Code in der Form "Punkt-Punkt-Punkt-Punkt" und wird im Cockpit durch ein weißes Licht angezeigt.

Maßeinheiten
Übersicht über die wichtigsten Maßeinheiten in der Luftfahrt:

Länge - L:
  • Kilometer - km
  • Meter - m
  • Nautische Meile (Seemeile) - NM
  • Statute Meile - SM
  • Fuß - ft

Volumen - V:
  • Liter - l
  • US Galone - US gal
  • Imperial Gallone - Imperial gal

Temperatur - T:
  • Grad Celsius - °C
  • Grad Fahrenheit - °F

Masse - m:
  • Kilogramm - kg
  • Kilopond - kp
  • Pounds - lb

Luftdruck - p:
  • Milimeter Quecksilbersäule - mmHg
  • Hektopascal - hPa
  • Inches Quecksilbersäule - inHg

Druck - p:
  • Megapascal - MPa
  • Bar - bar
  • Atmosphäre - atm
  • Kilopond pro Quadratzentimeter - kp/cm2

Geschwindigkeit - v:
  • Kilometer pro Stunde - km/h
  • Nautische Meilen pro Stunde (Knoten) - kts / knots
  • Statute Meilen pro Stunde - MPH
  • Fuß pro Minute - ft/min

Kraft - F:
  • Newton - N
  • Kilopond - kp

Moment - M:
  • Newtonmeter - Nm
  • Kilopondzentimeter - kpcm

MMO - Maximum Mach Operating Speed
Maximale Mach-Betriebsgeschwindigkeit.
In Machzahl angegebene maximale Eigengeschwindigkeit, bei der ein Luftfahrzeug sicher geflogen werden kann. Der tatsächliche Wert der MMO variiert mit dem Luftdruck, der Temperatur und anderen Faktoren.

METAR
Abkürzung für Routine-Flugwetterbericht, den Standardbericht über stündliche Wetterbeobachtungen auf Flughäfen.

Ein METAR enthält folgende Angaben:

Art des Berichts, Stationenkennzeichen, Berichtszeit, Wind, Sicht, Wetter und Sichthindernisse, Lage am Himmel, Temperatur und Taupunkt, Höhenmessereinstellung und Bemerkungen.

Microbursts
Oft mit Gewittern einhergehende heftige, punktuell auftretende Winde. Dabei ergießen sich senkrechte Fallwinde aus einem Gewitter und breiten sich dann seitwärts aus, wie aus einem Eimer ausgeschüttetes Wasser. Diese Fallwinde können Geschwindigkeiten von über 1.800 m/s erreichen und starke Windscherungen erzeugen, wo die Windgeschwindigkeit und -richtung sich abrupt ändert. Ein durch einen Microburst und die damit verbundene Windscherung fliegendes Luftfahrzeug ist plötzlichen Geschwindigkeitsschwankungen ausgesetzt und kann zu Boden gedrückt werden, wenn es von einem starken Fallwind erfaßt wird.

Mischeis
Eine Kombination von Klareis und Rauheis. Mischeis bildet sich, wenn Wassertropfen in der Größe variieren oder wenn Flüssigkeitstropfen sich mit Schnee- oder Eispartikeln vermischen. Es kann sich rasch bilden. Eispartikel werden in Klareis eingebettet und bilden so eine unebene Ansammlung, manchmal in Pilzform an den Vorderkanten der Flächen eines Flugzeugs.

Mißweisender Kurs
Eine Linie zwischen zwei Punkten auf einer Karte, deren Richtung auf den magnetischen Nordpol der Erde weist.

Mißweisender Steuerkurs
Richtung, in die ein Luftfahrzeug zeigt, relativ zum magnetischen Nordpol. Der mißweisende Steuerkurs wird am Kompaß angezeigt. Ein Pilot bestimmt den einzuschlagenden mißweisenden Steuerkurs, indem er die Abweichung zwischen magnetischem und geographischem Nordpol ausgleicht und den sich ergebenden mißweisenden Kurs danach zum Ausgleich von Winden neu justiert. Wenn der Wind genau in Richtung des beabsichtigten Kurses weht, entspricht der mißweisende Steuerkurs dem mißweisenden Kurs. Wenn jedoch Seitenwind herrscht, muß der Pilot zum Ausgleich leicht in den Wind drehen. Unter solchen Bedingungen unterscheidet sich der Luftfahrzeugkurs über Grund leicht von der Richtung, in die die Luftfahrzeugnase zeigt.

Mittlere Eisbildung
Eis jeglicher Art, das sich so schnell bildet, daß die Enteisungsanlage eingesetzt werden muß. Luftfahrzeuge ohne eine solche Anlage müssen sofort einen Ausweichflugplatz ansteuern.

Mittlere Turbulenzen
In Flugwetter- und Pilotenberichten Turbulenzen, die Veränderungen der Höhe oder Fluglage und kleine Geschwindigkeitsabweichungen verursachen. Das Luftfahrzeug bleibt jederzeit unter Kontrolle. Insassen spüren eindeutigen Druck gegen Sicherheitsgurte oder Schultergurte. Ungesicherte Objekte verrutschen. In einem großen Flugzeug sind Essensservice und Gehen schwierig.