Kritiker vermuten, Boeing hätte seinen 787 Dreamliner am Markt vorbei entwickelt. Der Trend würde klar zu immer billigeren Flugtickets gehen. Mal abgesehen davon, dass der US-Flugzeughersteller im Vorfeld tausende Kunden und Passagiere befragte, welches Flugzeug sie sich wünschten, hat sich auch in heutiger Zeit gezeigt, dass zum einen zwar sinkende Preise durchaus Kunden ziehen können. Zum anderen jedoch viele Fluggäste bereit sind, für Qualität und Service zu bezahlen. Ich gehöre zu letzteren. Der Dreamliner ist je nach Ausführung ein Mittel- und Langstreckenflugzeug. Das heisst, die Passagiere verweilen nicht nur eine oder zwei billige Stunden an Bord sondern 10 Stunden oder länger. Das erfordert schon gewissen Reisekomfort und Service. Daher hat Boeing bei der 787 Neuerungen eingeführt, die dem Rechnung tragen. Das Fliegen soll wieder zum Erlebnis werden. Unter anderem wird dazu die immer wieder kritisierte Luftfeuchtigkeit von fünf auf 15 Prozent erhöht, werden Erschütterungen durch Turbulenzen mittels der Klappen reduziert, die Schallemissionen gesenkt, die Sitze neu gestaltet, die Fenster um 60 Prozent vergrössert und mit moderner LED-Lichttechnik Tag, Nacht und Sternenhimmel simuliert. Die Fluggäste bekommen also allein durch Boeing schon einiges geboten, was nicht nur der Gesundheit gut tut, sondern auch dem Wohlbefinden und dem Erlebnis zuträglich ist. Des Weiteren schafft der Dreamliner aufgrund seiner Reichweite die Möglichkeit zwei Punkte auf der Erde zu verbinden, die bislang nur langwierig mit Aufenthalt, Umstiegen und damit teuer zu erreichen waren. Boeing nennt das Point-to-Point-Strategie. Also nicht im Zickzack-Kurs ans Ziel, sondern den Vorteil der Geraden als kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ausnutzen. Das ist nämlich der Hauptgrund, warum eigentlich geflogen wird. Damit steht der Dreamliner nicht nur in direkter Konkurrenz zum Airbus A350 XWB sondern auch macht auch indirekt den Airbus A380 zum Nischenprodukt. Wenn die Fluggäste nämlich direkt von Nürnberg nach Boston fliegen können, warum sollten sie dann in Frankfurt und New York noch umstiegen? Nein, ich denke nicht, dass der 787 Dreamliner am Markt vorbei fliegt. Er bietet eine echte Steigerung von Effizienz und Komfort sowie die Möglichkeit neue Flugverbindungen zu schaffen. Er ist somit ein Gewinn für Airlines und Passagiere. Ich glaube, dass die Kunden von Boeing dies ebenso sehen, zumindest die 47, welche schon 677 Flugzeuge des Dreamliners bestellt haben.
Technorati Tags: Boeing, 787-Dreamliner, Markt
Technorati Tags: Boeing, 787-Dreamliner, Markt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen