Donnerstag, Januar 04, 2007

Schäubles Rücktritt vs Gewalt im Luftverkehr

Früher war es so, dass bei Flugzeugentführungen das Prinzip der Deeskalation galt, also Erfüllung der Forderungen der Entführer zum Schutz der Menschen an Bord. Was passiert aber, wenn die Schäublesche-Lösung rechtens wird? Es gibt für die Betroffenen an Bord keinen Grund mehr, sich nicht einer Entführung zu widersetzen. Denn bei Gelingen wäre das Schicksal der Menschen durch das Grundgesetz besiegelt. Und was weiss ich, was die am Boden gerade denken und aushecken? Also liegt es allein in den Händen von Crew und Passagieren im offenen Kampf an Bord das Problem zu klären, in allen Fällen und unter allen Umständen, bevor irgendeine Bodenfunkkstelle davon Wind bekommt. Ich gehe sogar noch weiter. Die Angst der Passagiere vor so einem Fall könnte zu gewaltsamen Aktionen gegen harmlose Mitreisende führen. Was weiss ich, ob mein verdächtig dreinschauender Nachbar nur zur Toilette oder ins Cockpit will. Lachen Sie nicht! Es gab in jüngster Vergangenheit auf internationalen Flügen schon haltlose Verdächtigungen nur aufgrund von Hautfarbe oder Sprache. Wie würden Sie sich von nun an entscheiden, wenn Sie vor der Wahl stünden, abgeschossen zu werden oder als letzte Chance dem Tode zu entrinnen, ihre eigene Entführung zu verhindern? Welche Mittel würden Sie im Kampf ums Überleben wählen?

Aber nun die eigentliche Frage. Ist so ein Innenminister, der stock und steif über Menschenleben auf formaljuristischer Ebene entscheidet, der unfähig ist, angemessene Alternativen zu prüfen, überhaupt seiner Aufgabe gewachsen?

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