Wie unsichtbar sind Stealth-Flugzeuge wirklich?
Bislang haben die Militärs im übertragenen Sinne nur mit einer Taschenlampe und einem Auge, manchmal derer zwei, im Dunkeln gefunzelt. Diesen Fakt nutzt die Stealth-Technologie aus, ein Radar-Strahl, ein Empfänger. Sobald durch die radarabsorbierende Beschichtung und die Oberflächengeometrie des Flugzeugs der auftreffende Radar-Strahl gedämpft und gestreut wird, ist das Flugzeug auf dem Radar-Schirm fast unsichtbar. Fast! Es ist noch da, wird jedoch als irgendwas identifiziert, nur nicht als Flugzeug. Also muss künftig mehr Licht ins Dunkel gebracht werden.
Bleiben wir mal bei der Taschenlampe und nehmen wir an, es wären zwei, die von verschiedenen Punkten aus gleichzeitig ein Objekt anstrahlen. Dann würde das Objekt nicht nur allgemein heller, sondern auch Oberflächen, die dem einzelnen Lichtstrahl verloren gingen, würden sichtbar. Kommt noch ein weiteres Auge als Empfänger hinzu, dann wären noch mehr Umrisse zu erkennen. Was passiert, wenn wir viele Taschenlampen in verschiedenen dreidimensionalen Richtungen und zudem noch viele Augen auch in verschiedenen dreidimensionalen Richtungen um das Objekt positionieren? Nicht einmal einen Schatten würde unser Objekt werfen. Es könnte sich drehen und wenden, wie es wollte. Es wäre immer klar zu sehen.
Übertragen auf Radar wären also mehrere Sendestationen notwendig, die synchron abstrahlen. In Kombination mit mehreren Empfangsstellen würde das schon einen gewissen Effekt haben, denn gestreute Strahlen wären nun eher wieder einzufangen. Hätten wir zudem ein Netzwerk und würden diese empfangenen Signale in einem zentralen Rechner zusammenfassen und in Sekundenbruchteilen abgleichen, sehen wir dann vielleicht einen kleinen schwarzen Diamanten mit Flügeln, manche nennen ihn F-117, der mit 800 Kilometern in der Stunde auf uns zu rast?
Weiter! Das menschliche Auge sieht grob vereinfacht viele kleine Punkte und Stäbchen. Aus der Erfahrung setzen wir das Bild blitzschnell in unserem Gehirn, dem Zentralrechner, zusammen. Erst wenn wir etwas nicht kennen, stutzen wir und schauen nochmal hin, um beim nächsten Mal wieder unsere Erfahrungen zu nutzen. Die Erkennung aufrund solcher bekannter Signaturen wird im U-Boot in der Unterwasserortung eingesetzt. Typische Geräusche werden einem bestimmten Objekt zugeordnet. Empfängt ein U-Boot diese, dann wertet sie ein Rechner blitzschnell aus und idenfiziert und klassifiziert das Boot des Gegners.
Zurück zu Radar und Tarnkappenbomber, den wir ja nun schon besser sehen als am Anfang dieses Artikels. Wenn wir nun unsere vielen Empfangssignale mit vorher im Rechner gespeicherten dreidimensionalen Bildern aller möglichen bekannten Modelle von Tarnkappenbombern, Stealth-UAVs usw. abgleichen, dann haben in wenigen Augenblicken das korrekte Modell mit seiner Flughöhe, seiner Geschwindigkeit und seinem Kurs auf dem Schirm.
Die derzeitige Schwachstelle der Stealth-Technologie ist, dass immer ein Restsignal reflektiert wird, was zwar gering aber vorhanden ist. Mit dem kann man arbeiten, es verstärken, abgleichen, von verschiedenen Orten aus empfangen, zu Bildern zusammensetzen usw..
Mehr zu Radar-Technik und -Aufbau finden Sie in den Radargrundlagen und - bezüglich Steatlh-Ortung und -Erkennung - in Bistatisches Radarverfahren.
Foto: U.S. Navy (public domain)
Technorati Tags: RADAR, Stealth, Stealth-Flugzeug, Tarnkappenbomber, RADAR-Ortung
Bislang haben die Militärs im übertragenen Sinne nur mit einer Taschenlampe und einem Auge, manchmal derer zwei, im Dunkeln gefunzelt. Diesen Fakt nutzt die Stealth-Technologie aus, ein Radar-Strahl, ein Empfänger. Sobald durch die radarabsorbierende Beschichtung und die Oberflächengeometrie des Flugzeugs der auftreffende Radar-Strahl gedämpft und gestreut wird, ist das Flugzeug auf dem Radar-Schirm fast unsichtbar. Fast! Es ist noch da, wird jedoch als irgendwas identifiziert, nur nicht als Flugzeug. Also muss künftig mehr Licht ins Dunkel gebracht werden.
Bleiben wir mal bei der Taschenlampe und nehmen wir an, es wären zwei, die von verschiedenen Punkten aus gleichzeitig ein Objekt anstrahlen. Dann würde das Objekt nicht nur allgemein heller, sondern auch Oberflächen, die dem einzelnen Lichtstrahl verloren gingen, würden sichtbar. Kommt noch ein weiteres Auge als Empfänger hinzu, dann wären noch mehr Umrisse zu erkennen. Was passiert, wenn wir viele Taschenlampen in verschiedenen dreidimensionalen Richtungen und zudem noch viele Augen auch in verschiedenen dreidimensionalen Richtungen um das Objekt positionieren? Nicht einmal einen Schatten würde unser Objekt werfen. Es könnte sich drehen und wenden, wie es wollte. Es wäre immer klar zu sehen.
Übertragen auf Radar wären also mehrere Sendestationen notwendig, die synchron abstrahlen. In Kombination mit mehreren Empfangsstellen würde das schon einen gewissen Effekt haben, denn gestreute Strahlen wären nun eher wieder einzufangen. Hätten wir zudem ein Netzwerk und würden diese empfangenen Signale in einem zentralen Rechner zusammenfassen und in Sekundenbruchteilen abgleichen, sehen wir dann vielleicht einen kleinen schwarzen Diamanten mit Flügeln, manche nennen ihn F-117, der mit 800 Kilometern in der Stunde auf uns zu rast?
Weiter! Das menschliche Auge sieht grob vereinfacht viele kleine Punkte und Stäbchen. Aus der Erfahrung setzen wir das Bild blitzschnell in unserem Gehirn, dem Zentralrechner, zusammen. Erst wenn wir etwas nicht kennen, stutzen wir und schauen nochmal hin, um beim nächsten Mal wieder unsere Erfahrungen zu nutzen. Die Erkennung aufrund solcher bekannter Signaturen wird im U-Boot in der Unterwasserortung eingesetzt. Typische Geräusche werden einem bestimmten Objekt zugeordnet. Empfängt ein U-Boot diese, dann wertet sie ein Rechner blitzschnell aus und idenfiziert und klassifiziert das Boot des Gegners.
Zurück zu Radar und Tarnkappenbomber, den wir ja nun schon besser sehen als am Anfang dieses Artikels. Wenn wir nun unsere vielen Empfangssignale mit vorher im Rechner gespeicherten dreidimensionalen Bildern aller möglichen bekannten Modelle von Tarnkappenbombern, Stealth-UAVs usw. abgleichen, dann haben in wenigen Augenblicken das korrekte Modell mit seiner Flughöhe, seiner Geschwindigkeit und seinem Kurs auf dem Schirm.
Die derzeitige Schwachstelle der Stealth-Technologie ist, dass immer ein Restsignal reflektiert wird, was zwar gering aber vorhanden ist. Mit dem kann man arbeiten, es verstärken, abgleichen, von verschiedenen Orten aus empfangen, zu Bildern zusammensetzen usw..
Mehr zu Radar-Technik und -Aufbau finden Sie in den Radargrundlagen und - bezüglich Steatlh-Ortung und -Erkennung - in Bistatisches Radarverfahren.
Foto: U.S. Navy (public domain)
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