Der für ein Flugzeug typische Fluglärm wird mit jeder Neuentwicklung geringer. Trotzdem ergaben Studien, dass zum Beispiel die Lautstärke des leiseren Airbus A340 von Fluggästen als unerträglicher eingeschätzt wird, als die der lauteren Boeing 777. Wieso? Offensichtlich haben Passagiere mit Geräuschen von Triebwerk, APU und Hydraulik-Motoren weniger ein Problem als mit dem Lärm, der durch sie selbst verursacht wird. Schreiende Kinder, laute Unterhaltung fünf Sitzreihen davor, das "Unx Unx Unx" der verschiedensten Techno-Sounds aus den Kopfhörern der letzten Plätze, nimmer endendes Getuschel der Sitz-Nachbarn und das Scheppern in der Bordküche produzieren eine Geräuschkulisse, die einem Jet-Triebwerk um nichts nachsteht, aber wesentlich disharmonischer klingt und so den Schlaf empfindlich stören kann. Bislang wurde dieser Passagier-Lärm durch die Technik im Flugzeug übertönt. Doch diese Zeit scheint vorbei. Somit wäre die Behauptung der Airbus-Ingenieure, dass der A380 sehr leise sei, zu relativieren. Es kommt nicht nur allein auf Technik und Ton-Ingenieure an, sondern künftig auch auf das Verhalten der Fluggäste selbst. Nicht vorstellbar, wenn Anwohner in Einflugschneisen sich künftig beschweren, weil 800 Passagiere eines A380 sie beim Überflug durch ihr Geplapper aus dem Schlaf gerissen hätten. Also sollten künftig vor der Landung nicht nur die Tische hochgeklappt, die Rückenlehnen senkrecht gestellt, alle elektronischen Geräte ausgeschaltet, sondern auch alle Gespräche eingestellt werden. Und wehe, einer niest! Das klingt vielleicht etwas übertrieben. Aber ein monotoner beruhigender Triebwerkslärm hat mich schon immer in den Schlaf gesungen. Plautzende Toiletten-Türen auf Flight Level 350 hingegen sind nun wirklich unangenehm. Andererseits, aus erster Hand zu erfahren, wer mit wem oder wie man einen unliebsamen Vertriebsvorstand feuert, das hat auch was für sich, selbst im Flugzeug.
via Randy's Journal
Technorati Tags: Fluglärm, Passagiere, Triebwerk, Kabine
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