Die Zahlen von Air Berlin ($) im zweiten Quartal 2007 (zweites Quartal 2006 im Vergleich) in Millionen Euro:
Passagiere: 5,98 (5,35); 11,8 Prozent
Flugumsatz: 510,5 (487); 4,8 Prozent
Ergebnis vor Leasingkosten, Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDAR): 104 (104,3); -0,29 Prozent
Operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT): 23,5 (44,7); -47,4 Prozent
Auslastung: 77,81 Prozent (78,36 Prozent)
Sitzplatzkapazität: +12,4 Prozent
Ursachen: schlechtes Wetter in Urlaubsgebieten, Kartellamt und ausserplanmässig teures Wet-Leasing
Na schön! Alle sind enttäuscht und Air Berlin hat den "Schwarzen Peter". Zunächst einmal harmonieren die Zahlen. Grössere versteckte Positionen kann ich nicht erkennen. Also glaube ich ihnen. Das operative Geschäft der Airline brummt. Sehr schön zu sehen, dass Air Berlin ihre Sitzplatzkapazität stärker erhöhte als die Passagierzahlen. Die Auswirkungen des Wetters betrachte ich eher als marginal. Wesentlich stärker schlägt das Wet-Leasing zu Buche. Um Marktanteile und Slots zu sichern, musste Air Berlin im ersten Halbjahr 2007 für 19 Millionen Euro zusätzliche Flugzeuge mit Crew und Zusatzleistungen leasen, da die geplanten Dry-Leasing-Maschinen (Flugzeug ohne Crew und Leistungen) noch nicht zur Verfügung standen. Im Moment unschön, aber künftig reguliert sich dies, so dass die Leasing-Kosten wieder sinken werden. In Summe drücken die Passagierausfälle und die erhöhten Leasing-Kosten natürlich auf das Ergebnis. Des Weiteren bewerte ich positiv, dass die EBIT-Marge trotz Preisverfall im Halbjahresvergleich annähernd stabil blieb (-3,8% zu -4%). Und natürlich, wenn ein Unternehmen wächst, was Air Berlin offensichtlich tut, drückt das auf den Gewinn. Immer, denn Wachstum muss finanziert werden. Dass in diesem Jahr die Synergie-Effekte aus der LTU-Übernahme aufgrund des langwierigen Genehmigungsverfahrens ausbleiben, hat nur aufschiebende Wirkung. Ich sehe diese Quartalszahlen daher eher emotionslos. Air Berlin ist vernünftig aufgestellt, Wetter und Leasing-Kosten werden sich wieder bessern, LTU gehört inzwischen zum Konzern und der Reisemarkt wird weiter wachsen. Das Schöne aber ist, die Aktie von Air Berlin ist im Branchen-Vergleich mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 10 relativ billig. Selbst wenn die Analysten ihre Traum-Prognosen zurücknehmen, läge das KGV immer noch im unteren Durchschnitt. Zudem hat der Markt noch nicht erkannt, dass Wachstum vorrangig den Substanzwert und die Markt-Stärke eines Unternehmens erhöht. Daher halte ich Air Berlin langfristig für einen Kauf. Kurzfristig würde ich jedoch noch abwarten, bis sich der Chart beruhigt hat und die meisten Spekulanten aus der Aktie raus sind. Btw., eine mögliche Auswirkung der US-Hypothekenkrise auf Aktien der Fluggesellschaften sehe ich derzeit nicht.
Keine Anlageberatung, nur meine Meinung als Erbsenzähler!
Technorati Tags: Air-Berlin, Quartalszahlen, Reisemarkt
Passagiere: 5,98 (5,35); 11,8 Prozent
Flugumsatz: 510,5 (487); 4,8 Prozent
Ergebnis vor Leasingkosten, Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDAR): 104 (104,3); -0,29 Prozent
Operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT): 23,5 (44,7); -47,4 Prozent
Auslastung: 77,81 Prozent (78,36 Prozent)
Sitzplatzkapazität: +12,4 Prozent
Ursachen: schlechtes Wetter in Urlaubsgebieten, Kartellamt und ausserplanmässig teures Wet-Leasing
Na schön! Alle sind enttäuscht und Air Berlin hat den "Schwarzen Peter". Zunächst einmal harmonieren die Zahlen. Grössere versteckte Positionen kann ich nicht erkennen. Also glaube ich ihnen. Das operative Geschäft der Airline brummt. Sehr schön zu sehen, dass Air Berlin ihre Sitzplatzkapazität stärker erhöhte als die Passagierzahlen. Die Auswirkungen des Wetters betrachte ich eher als marginal. Wesentlich stärker schlägt das Wet-Leasing zu Buche. Um Marktanteile und Slots zu sichern, musste Air Berlin im ersten Halbjahr 2007 für 19 Millionen Euro zusätzliche Flugzeuge mit Crew und Zusatzleistungen leasen, da die geplanten Dry-Leasing-Maschinen (Flugzeug ohne Crew und Leistungen) noch nicht zur Verfügung standen. Im Moment unschön, aber künftig reguliert sich dies, so dass die Leasing-Kosten wieder sinken werden. In Summe drücken die Passagierausfälle und die erhöhten Leasing-Kosten natürlich auf das Ergebnis. Des Weiteren bewerte ich positiv, dass die EBIT-Marge trotz Preisverfall im Halbjahresvergleich annähernd stabil blieb (-3,8% zu -4%). Und natürlich, wenn ein Unternehmen wächst, was Air Berlin offensichtlich tut, drückt das auf den Gewinn. Immer, denn Wachstum muss finanziert werden. Dass in diesem Jahr die Synergie-Effekte aus der LTU-Übernahme aufgrund des langwierigen Genehmigungsverfahrens ausbleiben, hat nur aufschiebende Wirkung. Ich sehe diese Quartalszahlen daher eher emotionslos. Air Berlin ist vernünftig aufgestellt, Wetter und Leasing-Kosten werden sich wieder bessern, LTU gehört inzwischen zum Konzern und der Reisemarkt wird weiter wachsen. Das Schöne aber ist, die Aktie von Air Berlin ist im Branchen-Vergleich mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 10 relativ billig. Selbst wenn die Analysten ihre Traum-Prognosen zurücknehmen, läge das KGV immer noch im unteren Durchschnitt. Zudem hat der Markt noch nicht erkannt, dass Wachstum vorrangig den Substanzwert und die Markt-Stärke eines Unternehmens erhöht. Daher halte ich Air Berlin langfristig für einen Kauf. Kurzfristig würde ich jedoch noch abwarten, bis sich der Chart beruhigt hat und die meisten Spekulanten aus der Aktie raus sind. Btw., eine mögliche Auswirkung der US-Hypothekenkrise auf Aktien der Fluggesellschaften sehe ich derzeit nicht.
Keine Anlageberatung, nur meine Meinung als Erbsenzähler!
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