Montag, Juli 02, 2007

Airbus: Verkäufe vs Power8

Auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget hatte Airbus mit scheinbar spektakulären Bestellungen geglänzt. Die Unternehmensführung des europäischen Flugzeugherstellers sieht sich zurück am Markt und wieder auf Augenhöhe mit Boeing. Die Gewerkschaften nehmen das zum Anlass das Sanierungsprogramm "Power8" in Frage zu stellen. Ich mag mir gar nicht ausmahlen, was passierte, wenn der Markt drehen sollte. Zum Glück - und da sind sich beide Konkurrenten einig - wird das in den nächsten 20 Jahren nicht passieren. Der Flugzeugmarkt wächst so stark, dass Boeing allein die Versorgung nicht schafft. Der amerikanische Produzent ist bis 2015 ausgebucht. Airbus kann sein neues Modell, den A350 XWB, frühestens ab 2013 liefern. Das Timing könnte also nicht besser sein. Das ist die Chance für Airbus.

Die Verkäufe zeigen aber nicht, dass Airbus gleichwertige oder gar bessere Flugzeuge baut. Der A380 ist ein Nischenprodukt, das sicher seine Berechtigung hat. Aber mehr auch nicht. Der A350 XWB will erst noch ein Flugzeug werden. Ob er besser als Boeings 787 Dreamliner ist, zeichnet sich noch nicht ab. Die Verkäufe von Le Bourget beweisen auch nicht, dass Airbus seine strukturellen Probleme überwunden hätte und kostengünstig produzieren würde. Während Boeing für alle Modelle die Preise anhebt, muss Airbus Nachlässe gewähren. So sieht meines Erachtens kein ebenbürtiger Rivale aus.

Es macht daher wenig Sinn, über "Power8" zu diskutieren. Airbus muss seine internen Probleme in den Griff bekommen. Die Chance ist noch da. Der Markt lässt eine Neupositionierung noch zu.

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