Montag, September 05, 2005

Glossar - T

Talabwind
Ein Wind, der bergab bläst.

TAS - Wahre Eigengeschwindigkeit
engl. True Air Speed; Tatsächliche Luftfahrzeuggeschwindigkeit durch die umgebende Luft. Wenn ein Luftfahrzeug steigt, verliert die umgebende Luft an Dichte. Daher nimmt die angezeigte Eigengeschwindigkeit tendenziell mit steigender Höhe ab. Um festzustellen, wie schnell sich das Luftfahrzeug wirklich durch die Luft bewegt, berechnet der Pilot TAS mit Hilfe der aktuellen Druckhöhe des Luftfahrzeugs und der Außenlufttemperatur. Ein Pilot muß die TAS kennen, um Navigationsprobleme zu lösen und Flugpläne auszufüllen. Als Daumenregel steigt bei einer gegebenen angezeigten Eigengeschwindigkeit die wahre Eigengeschwindigkeit um etwa 2% pro 1.000 Fuß (305 m) Höhe. Daher fliegt ein Luftfahrzeug, das in 10.000 Fuß (3.050 m) mit einer angezeigten Eigengeschwindigkeit von 100 Knoten fliegt, tatsächlich mit etwa 120 Knoten durch die Luft.

Tau
Kondensiertes Wasser auf Gras oder anderen bodennahen Objekten, wenn die Temperatur dieser Objekte unter den anfänglichen Taupunkt der Oberflächenluft gesunken ist, aber noch über dem Gefrierpunkt liegt.

Taupunkt
Temperatur, auf die Luft gekühlt werden muß, um den Sättigungspunkt zu erreichen - 100% relative Feuchtigkeit. Wetterberichte enthalten gewöhnlich Lufttemperatur und Taupunkttemperatur. Eine geringe Spanne zwischen Temperatur und Taupunkt (unter 2,8° C) deutet auf eine hohe Wahrscheinlichkeit für Nebel, Wolken oder Niederschlag.

T/C - Top of climb
Im Flugplan festgelegter Punkt der Flugstrecke, wo ein Flugzeug bei einer bestimmten Steigrate und Fluggeschwindigkeit seinen Steigflug beginnen muß, um an einem weiteren Punkt der Flugstrecke eine neue geplante Flughöhe zu erreichen.

T/D - Top of descent
Im Flugplan festgelegter Punkt der Flugstrecke, wo ein Flugzeug bei einer bestimmten Sinkrate und Fluggeschwindigkeit seinen Sinkflug beginnen muß, um an einem weiteren Punkt der Flugstrecke eine neue geplante Flughöhe zu erreichen.

Temperatur
Die Temperatur ist eine Zustandsgrösse. Sie kennzeichnet die mittlere kinetische Energie der Teilchen. Die gebräuchlichesten Einheiten sind C° (Grad Celsius), K (Kelvin) oder F (Fahrenheit).

Thermik
Steigende Luftsäule, die durch die Erwärmung der Erdoberfläche durch die Sonne verursacht wird. Segelflugpiloten nutzen Thermik, um zu steigen oder Höhe zu halten.

Tief
Gebiet niedrigen Luftdrucks mit dem dazugehörigen System von Winden. Auch Tiefdruckgebiet oder "Zyklone" genannt.

Tieftreibende Wolkenfetzen
Kleine, abgelöste Ansammlungen von Fraktostratuswolken unter einer Schicht höherer Wolken, meist Nimbostratuswolken. Allgemein sind tieftreibende Wolkenfetzen jede Art von niedrigen Wolken bzw. Nebel.

Tragflügel
Vorrichtung, durch die in Wechselwirkung mit einem sich bewegenden Luftstrom Auftrieb oder Schub erzeugt wird. Zu den Tragflügeln zählen u.a. Tragflächen, Propeller, Heckflächen, Hubschrauberrotorblätter.

Tragschrauber
Motorbetriebenes Luftfahrzeug, das einen Propeller zur Vorwärtsbewegung und einen großen, frei rotierenden Horizontalrotor für den Auftrieb verwendet.

Transmissionsmesser
Instrumentensystem, das die Durchlassung von Licht durch die Atmosphäre mißt. Der Transmissionswert wird automatisch oder manuell in Sicht, Pistensichtweite oder beides umgerechnet.

Transsonisch
Geschwindigkeiten nahe der Schallgeschwindigkeit, bei denen Luftströmungsbedingungen sowohl im Unterschall- als auch im Überschallbereich herrschen. Schallnahe Geschwindigkeiten reichen von etwa 0,8 Mach bis 1,4 Mach (975 bis 1450 km/h).

Transponder
Ein bordseitiger Transceiver, der Signale von einem Flugsicherungsradar empfängt und mit einem vom Piloten voreingestellten Identifizierungscode (Funkrufzeichen) antwortet. Ein Rechner verwendet den Code zur Darstellung von Informationen über jedes Luftfahrzeug auf dem Radarschirm des Fluglotsen. Heute sind die meisten Luftfahrzeuge auch mit einem Höhencodierer ausgestattet, der die Luftfahrzeughöhe zusammen mit dem Transpondercode sendet. Luftfahrzeuge, die nach Sichtflugregeln (VFR) operieren, senden einen bestimmten Code, wenn sie nicht Flugsicherungsdienste in Anspruch nehmen und von der Flugsicherung einen bestimmten Code zugewiesen bekommen. Unter Instrumentenflugregeln (IFR) werden allen Luftfahrzeugen von der Flugsicherung bestimmte Transpondercodes zugewiesen.

Transverser Strömungseffekt
Auftriebsverringerung an der hinteren Hälfte der Rotorscheibe eines Hubschraubers, der sich im Vorwärts- oder Schwebeflug befindet. Bei geringer Fluggeschwindigkeit wird die durch die hintere Hälfte der Rotorscheibe strömende Luft länger beschleunigt und fließt senkrechter als die Luft in der vorderen Rotorhälfte. Diese beschleunigte Luft reduziert den Anstellwinkel und damit den in der hinteren Rotorhälfte erzeugten Auftrieb.

Trimmung
Regulierung eines bewegliches Hilfsruders an einer Steuerfläche, meist am Höhenruder, um den Druck auf die Flugsteuerung zu lockern. Trimmung ist notwendig, weil die über die Steuerflächen strömende Luftmenge variiert, sowie ein Flugzeug die Geschwindigkeit ändert. Ohne Trimmung müßte ein Pilot ständig Druck oder Zug auf das Steuerhorn bzw. den Steuerknüppel geben, um eine bestimmte Eigengeschwindigkeit oder Nicklage beizubehalten. Größere Flugzeuge verfügen auch über eine Querruder- und Seitenrudertrimmung.

Trog
In der Meteorologie ein länglich ausgedehnter Bereich relativ niedrigen Luftdrucks. Ein Trog ist gewöhnlich mit einem Bereich maximaler Krümmung des Tiefdruckgebiets verbunden und ganz deutlich als solcher identifiziert.

Tropopause
Dünne Schicht in der oberen Atmosphäre, die die Grenze zwischen Troposphäre und Stratosphäre bildet. Die Tropopause ist gewöhnlich durch eine abrupte Änderung des senkrechten Temperaturgradienten gekennzeichnet. Die Höhe der Tropopause variiert von etwa 65.000 Fuß (19,8 km) über dem Äquator bis 20.000 Fuß (6.096 m) oder tiefer über den Polen. Temperatur und Wind schwanken in der Nähe der Tropopause sehr. Maximale Windgeschwindigkeiten treten generell auf Höhen nahe der Tropopause auf. Diese starken Winde erzeugen schmale Zonen von Windscherungen, die oft gefährliche Höhenturbulenzen verursachen.

© Bernhard Mühr - Der Karlsruher Wolkenatlas

Troposphäre
Die Schicht der Atmosphäre von der Erdoberfläche bis zu einer Durchschnittshöhe von etwa 11 km. Die meisten Wettererscheinungen treten in der Troposphäre auf. Die Temperatur nimmt hier generell bei zunehmender Höhe mit 2° C pro 1.000 Fuß (305 m) ab. Die Höhe der Troposphäre variiert mit der geographischen Breite und den Jahreszeiten. Sie steigt von etwa 20.000 Fuß (6.100 m) über den Polen bis etwa 65.000 Fuß (19,8 km) über dem Äquator. Im Sommer ist sie höher als im Winter. Die Tropopause, eine sehr dünne Schicht, markiert die Grenze zwischen Troposphäre und der nächsthöheren Schicht, der Stratosphäre.

Trudeln
Steiler, spiralförmiger Sinkflug, bei dem das Luftfahrzeug in einer überzogenen Fluglage ist und sich schnell dreht. Die charakteristische Drehung ist das Ergebnis eines starken Giermoments, das auftritt, wenn ein Flügel einen Strömungsabriß hat und der andere noch immer einen gewissen Auftrieb erzeugt.

Turbolader
Ein Gerät in einem Kolbenmotor, das die einströmende Luft komprimiert, um in großen Höhen die Motorleistung halten zu können. Abgas aus dem Motor treibt mit hoher Geschwindigkeit eine Turbine im Turbolader an. Ein Kompressor, der an derselben Welle liegt wie die Turbine, komprimiert die in den Ansaugkrümmer einströmende Luft und erhöht so die Motorleistung, während die Dichte der Außenluft mit zunehmender Höhe abnimmt. Da Turbolader die Temperatur der in den Motor einströmenden Luft erhöhen, müssen Piloten die Motortemperaturen sorgfältig überwachen.

Turboproptriebwerk
Strahltriebwerk, das einen Propeller antreibt, um Schub zu erzeugen. Turbopropflugzeuge sind leiser und verbrauchen weniger Treibstoff als Flugzeuge mit Düsentriebwerk, sind aber nur bei Geschwindigkeiten bis zu etwa 640 km/h effizient.

Typenberechtigung
Zusatz im Pilotenschein, der einer Person erlaubt, als verantwortlicher Pilot einen bestimmten Luftfahrzeugtypen, meistens ein großes oder düsengetriebenes Flugzeug oder einen Hubschrauber, zu fliegen. Typenberechtigungen sind vorgeschrieben für alle Luftfahrzeuge mit einem zertifizierten maximalen Abfluggewicht von mehr als 5.670 kg und alle düsengetriebenen Luftfahrzeuge, unabhängig vom maximalen Abfluggewicht. Eine Typenberechtigung wird auch benötigt, um als verantwortlicher Pilot eines Hubschraubers zu agieren, wenn der Flugbetrieb auch erfordert, daß der Pilot einen Pilotenschein für den Linientransportverkehr besitzt.

Typschein
Offizielles Dokument, das bescheinigt, daß eine Flugzeug- oder Triebwerkskonstruktion allen Kriterien der Vorschriften für die Zertifizierung und Erprobung von Luftfahrzeugen entspricht. In der Regel werden Typscheine für
  • Normalflugzeuge,
  • Nutzflugzeuge
  • Transportflugzeuge
  • Kunstflugzeuge
  • Experimentalflugzeuge
sowie limitierte, eingeschränkte und behelfsmäßige Typscheine ausgestellt.