Montag, September 05, 2005

Glossar - K

Kaltfront
Nicht eingeschlossene Wetterfront, die sich so bewegt, daß kältere Luft wärmere Luft ersetzt.

Kippkreisel
Kreisel in einem Fluginstrument, meist der Wendeanzeiger, dessen Rotationsachse zur Flugzeuglängsachse gekippt bzw. geneigt ist. Die geneigte Achse läßt den Kreisel auf eine Nick- oder Gierbewegung reagieren.

Klappen
Schwenk- bzw. ausfahrbarer Teil eines Flugzeugflügels, gewöhnlich an der Hinterseite, die bei Start und Landung zur Erhöhung des Auftriebs bzw. des Widerstands nach unten geschwenkt werden kann. Eine teilweise ausgefahrene Klappe erhöht den Auftrieb durch Vergrößern der Krümmung bzw. Wölbung des Flügels. Da Klappen in die anströmende Luft ausgefahren werden, erhöhen sie auch den Widerstand. Hierdurch kann ein Pilot ein Flugzeug steil sinken lassen, ohne daß die Geschwindigkeit zunimmt. Moderne Flugzeuge verwenden mehrere Arten von Klappen; die gängigsten Konstruktionen sind Wölbungsklappen, Spreizklappen und Fowler-Klappen. Die oft mit Querrudern verwechselten Klappen sind keine primären Flugzeugsteuerflächen.

Klareis
Relativ durchsichtiges Eis mit homogener Struktur und wenigen kleinen Lufteinschlüsen. Klareis bildet sich meist aus großen, unterkühlten Wassertropfen, die im allgemeinen in kumulusförmigen Wolken auftreten. Klareis entsteht auch, wenn der Tropfen über die Luftfahrzeugaußenhaut fließt, um dann einem glatten Film massiven Eises zu bilden. Klareis ist hart, schwer und nur schwer zu entfernen.

Kleinluftschiff
Nicht starres Luftschiff; der Gasdruck im Innern erhält den Auftrieb sowie die Form des Luftschiffs.

Klopfen
Schlag- und explosionsartiges Verbrennen des Kraftstoff-Luftgemisches in den Zylindern eines Kolbenmotors. Klopfen tritt gewöhnlich auf, wenn das Kraftstoff-Luftgemisch zu mager ist, d. h., wenn die Kraftstoffmenge für die in den Zylinder gelangende Luftmasse zu gering ist. Klopfen erzeugt zu hohe Belastungen auf Kolben und andere Maschinenbauteile. Wenn Klopfen nicht durch eine fettere Gemischeinstellung korrigiert wird, führt es zu Schaden am Motor und eventuell plötzlichem Motorversagen.

Knoten
Seemeilen pro Stunde. Abkürzungen: kn (englisch: kt, kts, KTS). Eine Seemeile (nm oder NM) entspricht 1.852 m. (siehe auch Maßeinheiten)

Kompressor
Luftverdichter bzw. Verdichter des Treibstoff-Luftgemischs. Wenn ein Luftfahrzeug steigt, nimmt die Dichte der in den Motor gelangenden Luft ab. Ohne Kompressor oder Turbolader verliert der Motor allmählich an Leistung. Ein normaler Saugmotor bzw. nicht aufgeladener Motor ist am wirksamsten in etwa 8.000 Fuß (2.438 m). Wenn das Luftfahrzeug 18.000 Fuß (5.486 m) erreicht, ist die Luftdichte nur etwa halb so groß wie auf Meereshöhe, und man benötigt einen Kompressor oder Turbolader, damit der Motor effizient arbeiten kann.

Kondensation
Änderung des Aggregatzustandes eines Stoffes von gasförmig in flüssig.

Kondensstreifen
Wolkenähnlicher Streifen, der sich häufig hinter Luftfahrzeugen bildet, die in klarer, kalter, feuchter Luft fliegen. Kleinere Kondensstreifen entstehen auch bei schnellen Flugmanövern. Hierbei wird durch die Geschwindigkeit an bestimmten Stellen der Tragflächen ein so starker Überdruck erzeugt, daß die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit kondensiert.

Kontrollierter Flughafen
In Betrieb befindlicher Flugplatz mit Kontrollturm.

Konvektion
In der Meteorologie Bewegungen in der Atmosphäre, die vorwiegend vertikal verlaufen und zu Vertikaltransport und Mischung atmosphärischer Eigenschaften führen.

Konvektionswolken
Wolken, welche eine vertikale Entwicklung zeigen; kumulusförmige Wolken. Konvektionswolken bilden sich in Luft, die sich hauptsächlich aufwärts statt horizontal bewegt.

Koordinierter Flug
Flug, besonders in Kurven, bei dem die auf das Luftfahrzeug wirkenden Horizontal- und Vertikalkräfte im Gleichgewicht sind. Der Neigungsmesser, Teil des Kurvenkoordinators oder auch "Nadel und Kugel", zeigt dem Piloten an, ob sich das Luftfahrzeug in koordiniertem Flug befindet. Wenn sich die Kugel zur Kurveninnenseite bewegt, "schiebt" das Luftfahrzeug: die Querneigung ist zu steil für die Kurvendrehgeschwindigkeit. Bewegt sich die Kugel zur Kurvenaußenseite, dann "rutscht" das Luftfahrzeug nach außen ab: die Kurvendrehgeschwindigkeit ist zu hoch für die Querneigung. Unkoordinierter Flug kann auch beim Fliegen mit geringer Eigengeschwindigkeit auftreten, wenn der Pilot nicht genug Ruder gibt, um das bei hoher Leistungsentfaltung vom Propeller und Triebwerk erzeugte Giermoment auszugleichen.

Kopfsteuerfläche
Vor dem Flugzeughauptflügel waagerecht angebrachte Fläche als Höhenruder zur Steuerung der Nickbewegung. Kopfsteuerflächen verringern auch den Lufwiderstand, indem sie den durch ein konventionelles Heck erzeugten Abtrieb mindern. Erstmals wurden Kopfsteuerflächen in den Pioniertagen der Luftfahrt eingesetzt, und noch heute werden sie im modernen Flugzeugbau zur Verhinderung völliger Strömungsabrisse verwendet. Die Kopfsteuerfläche ist dazu bestimmt, vor dem Hauptflügel einen Strömungabriß zu erleiden. Dadurch wird der Anstellwinkel des Hauptflügels verringert, bevor an diesem Flügel ein Strömungsabriß eintreten kann. Flugzeuge, bei denen sich das Leitwerk vorne befindet, werden auch "Entenflugzeuge" genannt.

Koppelnavigation
Luftfahrzeugnavigation nur durch Berechnungen, die auf Eigengeschwindigkeit, Kurs, Steuerkurs, Windrichtung und -geschwindigkeit, Geschwindigkeit über Grund und verstrichener Zeit basieren.

Kreisel
Vorrichtung, basierend auf einem freilaufenden, schnelldrehenden Rad, das in einen Ring eingebaut ist. Kreisel werden in Instrumenten wie dem Fluglageanzeiger, Kursanzeiger und Wendeanzeiger verwendet. Da ein schnelldrehender Kreisel seine Ausrichtung auch beibehält, wenn ein Luftfahrzeug sich schräg legt, steigt oder sinkt, bildet er einen beständigen Bezugspunkt als Hilfe für den Piloten, sein Luftfahrzeug zu steuern, während er in Wolken oder schlechter Sicht fliegt.

Kreiselpräzession
Reaktion des Kreisels infolge einer auf das rotierende Rädchen einwirkenden Kraft. Wenn die Kraft an einen Kreisel angreift, reagiert das Gerät so, als ob die Kraft 90° in Drehrichtung vom Punkt der tatsächlichen Einwirkung angesetzt hätte. Die Präzession betrifft Propeller, die wie Kreisel wirken, und Kreiselinstrumente. Ihr prinzipieller Effekt wirkt sich auf den Kursanzeiger aus, der mit der Zeit zum Abdriften tendiert.

Kritischer Anstellwinkel
Anstellwinkel, bei dem am Flügel ein Strömungsabriß eintritt. Der kritische Anstellwinkel ist abhängig von der Konstruktion des Tragflügels. Ein Strömungsabriß tritt bei einem Flügel immer dann ein, wenn der seinen kritischen Anstellwinkel erreicht, unabhängig von Eigengeschwindigkeit oder Fluglage eines Flugzeugs. Die meisten Zivilflugzeuge haben Flügel mit einem kritischen Anstellwinkel von 18-20°.

Kumulonimbuswolke
Dichte, vertikale Wolkenformationen, die meist schwere Regenfälle, Gewitter oder Hagelstürme bringen. "Cumulus" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Haufen"; die Bedeutung von "nimbus" ist "Regenwolke". Wie alle kumulusförmigen Wolken bilden sich Kumulonimbuswolken in unstabiler Luft. Eine Kumulonimbuswolke ist tiefhängend und dicht. Sie kann gewaltige Türme haben, oft mit Gipfeln in Amboß- oder Federform. Kumulonimbuswolken gehen oft einher mit Fallstreifen (während des Fallens verdunstender Niederschlag), Niederschlag und tiefen, abgerissenen Wolken (Wolkenfetzen), Blitz und Donner und manchmal Hagel. Mitunter erzeugen sie einen Tornado oder eine Wasserhose. Sie können bis weit in die Stratosphäre reichen.

Kumulusförmig
Beschreibender Begriff für alle Konvektionswolken, die sich vertikal und nicht zu horizontal ausgedehnten stratusförmigen Wolkenarten entwickeln. Kumulusförmige Wolken bilden sich in unstabiler Luft.

Kumulusturm
Schnell wachsende Kumuluswolke, die höher als breit ist.

Kumuluswolke
Flockenartige Wolken mit flacher Unterseite, die durch hochsteigende, instabile Luft gebildet werden. "Cumulus" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Haufen". Kumuluswolken sind meist dicht und klar umrissen. Sie entwickeln sich vertikal in der Form steigender Hügel; der sich bauschende obere Teil ähnelt oft einem Blumenkohl. Sonnenbeschienene Teile dieser Wolken sind meist leuchtend weiß; ihre Unterseiten sind relativ dunkel und fast waagerecht.

Kunstflug
Präzisionsmanöver wie Rollen, Looping, Hammerkopf, Trudeln und "Kubanische Acht". Viele dieser Flugmanöver, die oft bei Flugschauen und Wettbewerben vorgeführt werden, sind Bestandteil der Militärpilotenausbildung und können im Luftkampf genutzt werden. Tatsächlich stammen viele grundlegende Kunstflugmanöver aus im 1. Weltkrieg entwickelten Luftkampftaktiken. Kunstflug ist auch in der Luftfahrtvorschrift 91.303 definiert, die die Beschränkungen für Kunstflug beschreibt. In diesem Abschnitt bedeutet Kunstflug absichtliche Manöver, die eine abrupte Änderung der Fluglage eines Luftfahrzeugs, eine atypische Fluglage oder Beschleunigung bedingen, die für normalen Flug nicht notwendig sind.

Kursanzeiger
Kreiselinstrument, das genau und schnell die Kursänderungen eines Luftfahrzeugs anzeigt. Manchmal auch Kurskreisel genannt. Da der Kursanzeiger von einem Kreisel angetrieben wird, bietet er eine gleichmäßige, genaue Anzeige von Kurs oder Kurven. Der Kompaß, der Geschwindigkeitsänderungen, Tauchbewegungen und anderen Fehlerquellen ausgesetzt ist, pendelt häufig oder eilt bei einer Kurve voraus bzw. geht nach. Da Kreisel jedoch von der Präzession beeinflußt werden, muß der Pilot von Zeit zu Zeit den Kursanzeiger nachstellen, damit er mit dem Kompaß übereinstimmt (es sei denn, der Kursanzeiger wird dem Kompaß elektronisch angeglichen).