Eine Meuterei gab es nicht und zwei Startabbrüche ebenfalls nicht, wie Air-Berlin-Sprecherin Alexandra Müller mir in einem heutigen Telefonat versicherte. Als Air Berlin ($) Flug AB 3538 nach Portugal am Sonntagmorgen gegen 04.50 Uhr mit 172 Fluggästen an Bord den Finger des Flughafens Nürnberg verliess, bemerkte der Kapitän eine fehlerhafte Anzeige des Landeklappensystems. Darauf rollte die nagelneue Boeing 737-800 zum Gate zurück. Die Passagiere verliessen das Flugzeug. Nach Reparatur und System-Check schien der Fehler behoben, wiederholte sich jedoch nach erneutem Verlassen des Gates, worauf die Fluggesellschaft, deren Flotte mit einem Alter durchschnittlich 5,2 Jahren zu den jüngsten Europas zählt, ein Ersatzflugzeug aus der Türkei einflog. Dass sich die Passagiere entschieden, Unterschriften gegen einen Flug mit dem beanstandeten Flugzeug zu sammeln, mag am "psychologischen Moment" des jüngsten Spanair-Unglücks in Kombination mit einer Überschneidung der Ereignisse um Flug AB 3538 liegen und ist verständlich. Eine Gefährdung der Insassen gab es zu keinem Zeitpunkt. Wie die Airline weiter mitteilt, würde keines ihrer Flugzeuge mit einer defekten Cockpit-Anzeige abheben.
In meinen Augen hat die Fluggesellschaft hier vorbildlich und durch Übernahme zusätzlicher Kosten kundenorientiert gehandelt.
In meinen Augen hat die Fluggesellschaft hier vorbildlich und durch Übernahme zusätzlicher Kosten kundenorientiert gehandelt.
1 Kommentar:
Dass niemals mit einer defekten Cockpitanzeige gestartet wird, ist falsch! Es ist durchaus möglich, dass mal ein technisches Gerät seinen Dienst versagt, was menschlich ist ; ). Wenn eine Crew einen Flug nicht durchführt, weil gerade die Anzeige bzgl. der externen Energieversorgung (GPU - Ground Power Unit [Gerät, welches am Boden zwecks externer Energieversorgung an den Flieger manchmal angeschlossen wird]) nicht funktioniert, oder die Anzeige (nicht die Funktion) der Kabinentemperatur und die Checks ergeben haben, dass die Systeme o.k. sind, dann dürfte das eher Fragen bei der Fluggesellschaft aufwerfen. Zudem gibt es doch die MEL - Minimum Equipment List, auf welcher die Geräte zu finden sind, die mindestens betriebsbereit sein müssen um einen sicheren Flug durchzuführen, und da stehen nicht alle drauf.
Ich verstehe natürlich die Äußerung, um niemanden zu beunruhigen, aber es lässt dann doch etwas an Glaubhaftigkeit zweifeln.
Nix für ungut, AB macht schon weitesgehend einen guten Job und wir haben in der europäischen Luftfahrt einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Also weiterhin gute Flüge! : )
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