Dienstag, September 30, 2008

SpaceX-Video: Falcon-1 - Erste private Rakete im Orbit


Am 28. September 2008, 23.15 Uhr (UTC) startete Space Exploration Technologies (SpaceX) eine Trägerrakete Falcon 1 (Video) erfolgreich vom Reagan Testgelände auf der Omelek Insel im U.S. Army Kwajalein-Atoll, Zentralpazifik, rund 4.600 Kilometer südwestlich von Hawaii. An Bord eine Nutzlast mit einem Gewicht von 165 Kilogramm. Die Kapsel umrundete die Erde auf einer Elipse in 500 bis 700 Kilometer Höhe mit 9,2 Grad Neigung.

"Das ist eine grosser Tag für SpaceX und der Höhepunkt enormer Anstrengungen eines grossen Teams.", sagte SpaceX-Chef Elon Musk. "Die Daten zeigen, wir erreichten eine tolle Genauigkeit beim Eintritt in den Orbit - mitten ins Schwarze - und dann begannen wir zu gleiten und die zweite Stufe zu zünden, das war das Sahnehäubchen."

Es war der vierte Startversuch einer Falcon 1 und der zweite Flug mit dem durch SpaceX neuentwickelten Merlin-1C-Triebwerk. Die zweite Stufe der Rakete ist mit einem Single-Kestrel-Triebwerk ausgerüstet - ebenfalls eine Eigenentwicklung.

Die Firma SpaceX mit Sitz in Hawthorne, Kalifornien wurde im Jahre 2002 gegründet und beschäftigt derzeit 550 Mitarbeiter. Als Gewinnerin des NASA Commercial Orbital Transportation Services-Wettbewerbs (COTS) könnte sie helfen, ab dem Jahre 2010 die NASA-Shuttles zu ersetzen und die Verbindung zu Internationalen Raumstation (ISS) zu ermöglichen. Das Unternehmen entwickelt eine Familie von zuverlässigen Trägerraketen für Transport von leichten, mittleren und schweren, bemannten und unbemannten Raumfahrzeugen in jede beliebige Höhe und konnte die Kosten um den Faktor Zehn senken.

Foto: © SpaceX

Dienstag, September 16, 2008

Aufregung um Air Berlin Flug AB 3538

Eine Meuterei gab es nicht und zwei Startabbrüche ebenfalls nicht, wie Air-Berlin-Sprecherin Alexandra Müller mir in einem heutigen Telefonat versicherte. Als Air Berlin ($) Flug AB 3538 nach Portugal am Sonntagmorgen gegen 04.50 Uhr mit 172 Fluggästen an Bord den Finger des Flughafens Nürnberg verliess, bemerkte der Kapitän eine fehlerhafte Anzeige des Landeklappensystems. Darauf rollte die nagelneue Boeing 737-800 zum Gate zurück. Die Passagiere verliessen das Flugzeug. Nach Reparatur und System-Check schien der Fehler behoben, wiederholte sich jedoch nach erneutem Verlassen des Gates, worauf die Fluggesellschaft, deren Flotte mit einem Alter durchschnittlich 5,2 Jahren zu den jüngsten Europas zählt, ein Ersatzflugzeug aus der Türkei einflog. Dass sich die Passagiere entschieden, Unterschriften gegen einen Flug mit dem beanstandeten Flugzeug zu sammeln, mag am "psychologischen Moment" des jüngsten Spanair-Unglücks in Kombination mit einer Überschneidung der Ereignisse um Flug AB 3538 liegen und ist verständlich. Eine Gefährdung der Insassen gab es zu keinem Zeitpunkt. Wie die Airline weiter mitteilt, würde keines ihrer Flugzeuge mit einer defekten Cockpit-Anzeige abheben.

In meinen Augen hat die Fluggesellschaft hier vorbildlich und durch Übernahme zusätzlicher Kosten kundenorientiert gehandelt.